Gibt es auch einen negativen Zinseszins?

Bei den Anlegern sind die niedrigen Zinsen nach wie vor ein sehr wichtiges Thema, denn die EZB wird in naher Zukunft nicht von ihrer Politik abweichen. Deshalb flüchten immer mehr Anleger in Aktien, Fonds und andere Formen der Geldanlage, da das täglich verfügbare Guthaben auf dem Girokonto im besten Fall nahezu keine Zinsen abwirft. Im schlimmsten Fall entstehen sogar Kosten, da einige Banken für die Guthaben auf ihren Girokonten sogar negative Zinsen verlangen.

Für Privatkunden ist es schwierig zu verstehen, dass sie für Guthaben auf ihrem Bankkonto bezahlen müssen, da die Bank es kostenfrei erhält, um mit dem Geld arbeiten zu können. Deshalb möchten wir in diesem Text rund um das Thema negative Zinsen informieren und gleichzeitig erörtern, ob es einen Zinseszinseffekt auch für negative Zinsen gibt.

In welcher Größenordnung bewegen sich die negativen Zinsen aktuell?

Aktuell fallen die negativen Zinsen, die die Banken von Privatkunden verlangen, noch nicht signifikant ins Gewicht, denn sie bewegen sich nur in der Größenordnung von etwa -0.4%. Um herauszufinden, was das für Ihr Vermögen bedeutet, können Sie ihre individuellen Daten in unseren Zinsrechner eingeben. So erhalten Sie in kürzester Zeit die für sie anfallenden Zinsen für das kommende Jahr berechnet.
Gerade bei kleinen Vermögen von unter 50.000€ verzichten aber nahezu alle Banken auf die sogenannten Verwahrentgelte und auch bei größeren Vermögen sind oft nur Firmenkunden betroffen. Privatkunden brauchen sich also grundsätzlich erst einmal keine Sorgen um ihr Geld machen, da die Bank sowieso darauf hinweisen müsste, dass sich der Zinssatz verändern wird. Und wenn es soweit ist, dann besteht immer noch die Möglichkeit entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.

Die Hausbank kündigt negative Zinsen an – Wie sollte man vorgehen?

Wenn die Hausbank ankündigt, dass sie in Zukunft auch für Privatkunden negative Zinsen einführen wird, dann sollte man sich nach einer neuen Bank umsehen. Im Idealfall ist das Girokonto bei der neuen Bank nicht mit Gebühren verbunden, denn viele Banken versuchen anstelle von Negativzinsen mit Kontoführungsgebühren Geld zu verdienen. Deshalb empfiehlt sich die Nutzung einer Informations- und Vergleichsseite wie kostenlosesgirokonto.de. Denn hier gibt es nicht nur eine Übersicht über die vielen verschiedenen Kontotypen, sondern auch Erfahrungsberichte zu diversen Banken und natürlich übersichtliche Informationen zu den Kostenstrukturen der Banken.

Der Zinseszinseffekt bei negativen Zinsen – Wie wirkt er sich aus?

Nachdem wir zunächst Hintergrundinformationen rund um das Thema Zinseszins bei negativen Zinsen präsentiert haben wollen wir jetzt erläutern, wie sich der Zinseszinseffekt tatsächlich in einem negativen Zinsumfeld auswirkt. Wie zu erwarten ist, arbeitet der Zinseszinseffekt auch in diesem Fall für den Kunden. Denn wenn wir von einem Startvermögen von 50.000€ und einem Zinssatz von -1% ausgehen, dann verliert der Kunde innerhalb von einem Jahr, jährliche Zinsberechnung vorausgesetzt, einen Betrag von 500€. Im zweiten Jahr beträgt dieser Verlust nur noch 495€, da die Zinsen sich wie üblich nicht am Startbetrag, sondern am aktuell vorhandenen Betrag orientieren.

Das bedeutet, dass der Verlust durch Negativzinsen im ersten Jahr am höchsten ist. Doch wenn man davon ausgeht, dass die negativen Zinsen nur wenige Jahre andauern werden, dann spielt dieser Effekt eine untergeordnete Rolle. Denn der höchste negative Zinssatz beträgt aktuell -0.42% und wurde erst vor rund einem Jahr eingeführt. Bis jetzt kam der Zinseszinseffekt bei negativen Zinsen für Privatvermögen also noch nicht signifikant zum Tragen.